wenn ich nicht (mehr) ertragen kann, was andere Menschen erleben und erlebt haben
Seminar-Nr.: S58411.09.2023
Die Teilnehmenden werden mit Berufsrisiken vertraut gemacht, aus denen Fehleinschätzungen und inadäquate Reaktionen in der psycholsozialen Begleitung belasteter Menschen hervorgehen können, sowie mit Strategien, um dem entgegenwirken zu können
Dozent/in: Frau Hiltrud Kulwicki: Dipl.-Sozialpädagogin, Heilpraktikerin für Psychotherapie; ausgebildet in Verhaltenstherapie und biodynamische Körperpsychologie, Die BRÜCKE Lübeck und Ostholstein gGmbH
Seminar-Inhalt
Trotz eines inzwischen inflationären Gebrauchs des “Trauma-Begriffs”, auch in der alltäglichen Sprache ausßerhalb unserer Fachlichkeit, findet er hier noch einmal Verwendung innerhalb unseres Arbeitsfelds. “Sekundäre Traumatisierung” entsteht dadurch, dass wir in helfenden Berufen mit dem oft tiefen Leid anderer Menschen konfrontiert werden. Bei Mitarbeitenden im Notfallsystem (Krankenwagen, Polizei- und Feuerwehreinsätze) und im Justizsystem (Tatortfotografie, Gerichtsmedizin) kommt es eher zu Posttraumatischen Belastungsstörungen durch die direkte Konfrontation bei Einsätzen. Im sozialpsychiatrischen Arbeitsfeld kommen wir als empathisch Zuhörende mit schmerzlichen biografischen Inhalten, mit chronischem Leiden, und Gewalt- und Übergrifferfahrungen in Kontakt. Hierauf reagieren wir natürlich, und manchmal kann es geschehen, dass meine Reaktion es mir schwer macht, für andere Menschen da zu sein – mir fehlen angemessene Reaktionsmöglichkeiten und mein Mitgefühl erschöpft.
Inhalte der Fortbildung werden sein:
- Entwicklung sekundärer Traumatisierung
- Wie kann ich erkennen, dass ich betroffen bin?
- Symptome: Körperlich, emotional, im Denken
- Auswirkungen auf persönliche Kantakte und Berufsethik
- Mögliche Fehler im fachlichen Vorgehen
- Vorbeugen und Anregungen zur Bewältigung
Zielgruppe: Mitarbeitende, die sich vom Thema angesprochen fühlen